Meningitis-Impfung gegen Gonorrhoe?
Meningokokken, Erreger der Hirnhautentzündung, und Gonokokken, Erreger der Gonorrhoe/des Tripper, sind biologisch eng miteinander verwandte Bakterien. Aus diesem Grund gibt es schon länger Überlegungen, ob eine Impfung gegen Meningokokken möglicherweise auch vor Gonokokkeninfektionen schützen kann.
Eine rückwirkende Auswertung aus Neuseeland könnte diese Hypothese nun unterstützen. Die Forscher untersuchten die Häufigkeit von Gonokokken-Infektionen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zuvor mit einem bestimmten Impfstoff gegen Meningokokken geimpft worden waren. Im Vergleich zu ungeimpften Personen zeigte sich wirklich einen geringere Häufigkeit von Gonorrhoe-Fällen. Rechnerisch würde sich eine Schutzwirkung von 31% ergeben.
Ein kleiner Wermutstropfen bei dieser Auswertung: Finanziert wurde sie von der Impfstoffsparte von GSK, also dem Hersteller des Meningokokkenimpfstoffs.
Hier finden Sie die Meldung des Deutschen Ärzteblatts dazu, hier das Abstract des Originalartikels aus dem Lancet.