Probiotika bei Antibiotikatherapie
Eine Behandlung mit einem Antibiotikum kann in seltenen Fällen dazu führen, dass sich nach der Therapie das Bakterium Clostridium difficile im Darm vermehrt und zu einer Darmentzündung mit Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen und Fieber führt. Ein Grund dafür könnte sein, dass die „guten“ Darmbakterien durch das Antibiotikum so dezimiert werden, dass das „böse“ Clostridium sich besser ausbreiten kann. Schon lange gibt es deshalb die Hypothese, dass die prophylaktische Gabe solcher „guter“ Bakterien (z. B. Laktobazillen), auch Probiotika genannt, hilfreich sein könnte.
Eine Metaanalyse, also eine Auswertung mehrere einzelner Studien zum gleichen Thema, zur Frage, ob Probiotika davor schützen, nach Antibiotikabehandlung an einer Darminfektion mit Clostridium difficile zu erkranken, schein diese Hypothese nun zu unterstützen. In den Studien wurden zwar unterschiedliche Probiotika getestet, meist waren es die Laktobazillen, dennoch zeigte sich überwiegend ein positiver Effekt. Die Wirkung war am besten, wenn die Probiotika bereits 2 Tage nach Beginn des Antibiotikums gegeben wurden. Im Vergleich zu den Patienten ohne Probiotika war das Risiko für eine Clostridieninfektion auf 42% reduziert. Nebenwirkungen gab es fast keine.
Eine gute Zusammenfassung der Metaanalyse finden Sie auf der Seite infekt.ch der Kollegen vom Schweizer Kantonsspital St. Gallen!