Syphilis-Zahlen weiter gestiegen
Auch wenn sich der Trend leicht abgeschwächt hat, so sind 2017 laut einer Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts in Berlin die gemeldeten Syphilis-Diagnosen weiter gestiegen, und zwar um 4,2 % auf 7.476 Fälle. Das entspricht einer Inzidenz von 9,1 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Spitzenreiter bei den Bundesländern waren die beiden Stadtstaaten Berlin (37,9 Fälle/100.000) und Hamburg (22,9 Fälle/100.000). Auch in anderen Großstädten ist Inzidenz höher als in ländlichen Regionen. Die Risikogruppe mit den meisten Diagnosen sind weiterhin Männer, die Sex mit Männern haben (MSM). Bei den Meldungen, bei denen der Übertragungsweg angegeben wurde, lag ihr Anteil stabil bei 83,5 %. Neben einer höheren Rate an Syphilis-Tests wird auch ein verändertes sexuelles Risikoverhalten für den Anstieg verantwortlich gemacht. Alternative Präventionsstrategien zum Schutz vor HIV (Schutz durch Therapie, PrEP), die zunehmend angewendet werden, reduzieren das Risiko für andere sexuell übertragbare Infektionen nicht. Positiv anzumerken ist, dass insbesondere bei den MSM (und hier vor allem bei den HIV-positiven MSM) die Syphilis immer früher erkannt wird. Eine konsequente Therapie in frühen Stadien kann neue Infektionen verhindern. Bei Menschen mit geringerer Inzidenz (insbesondere heterosexuelle Frauen) wird sie Syphilis hingegen leider immer noch oft erst in späteren Stadien diagnostiziert.